Geschichte – Zahlen – Fakten

Honky Tonk® – Wie alles begann

Das erste Honky Tonk® Festival fand 1993 im fränkischen Schweinfurt statt. Vom Erfolg des 1. Schweinfurter Festivals inspiriert, exportierte die veranstaltende Blues Agency das Konzept in viele deutsche Städte aber auch in die Schweiz.

Honky Tonk® – Die Idee

Grundidee des Honky Tonk® ist die Vernetzung verschiedener Lokale einer Stadt (Clubs, Bars, Cafe’s, Restaurants, Pubs u.a.) zu einem musikalischen Stadtevent. Künstler der verschiedensten musikalischen Stilrichtungen treten zeitgleich an einem Abend auf. Präsentiert werden von Blues, Jazz, Rock’n’Roll, über Salsa, Reggae, Ska, Hip Hop bis hin zu Swing, Tango, Kaffeehaus-Musik, Folk, Country und Schlager alle Spielarten der populären Livemusik.

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Honky Tonk® – Und wie funktioniert das?

Der Besucher zahlt einen einmaligen Obolus an einer Honky Tonk® Kasse seiner Wahl und erhält dafür ein Eintrittsarmbändchen. Dieses an das Handgelenk geknipst und schon hat man freien Zutritt zu allen beteiligten Lokalen und Bands. Das Ganze in einem Satz: Einmal bezahlen – überall live dabei sein!

Honky Tonk® – Definition

Unter Honky Tonk versteht man im Süden der USA Lokale, die geprägt sind von Trinkfreudigkeit und handgemachter Livemusik. In der Populärmusik, hier mit dem Blues als deren Wurzel, findet sich der Begriff Honky Tonk auch als stilistische Beschreibung. So steht der Ausdruck Honky Tonk Piano für eine in der Bluesmusik häufig anzutreffende Art eines bewußt falschen Klavierspiels. Der Interpret versucht, ein verstimmtes Piano zu imitieren, wie man es heute noch in vielen Blueslokalen der USA findet. Umgangssprachlich versteht man im amerikanischen Sprachraum Let’s Honky Tonk auch als Aufforderung zum Party machen oder einfach ausgelassenem Feiern.

„Unter Honky Tonk(y) [amerik.] in den Südstaaten der USA verbreitete Bezeichnung für Kneipen; in diesem Sinne identisch mit dem Begriff Barrelhouse (Barrelhouse Piano). Vor allem nach der Aufhebung der Prohibition (Alkoholverbot) Anfang 1933 entstanden Hunderte solcher Honky Tonks, die zugleich zu sozialen Zentren der untersten, schwarzen wie weißen Bevölkerungsschichten wurden. Das machte sie zu Geburtsstätten neuer volksmusikalischer Spielweisen der populären Musik. Typisch dafür und oft auch mit diesem Namen bezeichnet waren kleine Bands um einen Sänger und Gitarristen, die die Tradition des Blues fortsetzten. Hier findet sich auch eine ausgeprägte Tradition des weißen Solo-Blues, da in diesem sozialen Milieu die Rassentrennung natürlich keine Rolle spielte. Neben vielen anderen Zeugnissen in der Geschichte der populären Musik der USA, sind die Honky Tonks damit ein lebendiger Beweis gegen die hartnäckige Legende, dass sieh die schwarze und weiße Musik in den USA getrennt voneinander entwickelt hätten. Die Bedeutung der Honky Tonks besteht gerade im Austausch und der Verschmelzung schwarzer und weißer Spielweisen. Zu den wenigen Honky-Tonk-Musikern, die später innerhalb der Musikindustrie Karriere machten, gehörten Gene Autry (geb.1907, Country & Western) und Bob Wills (1905-1975, Western Swing).“

Aus dem Buch „ROCK POP JAZZ FOLK“ Handbuch der populären Musik von Peter Wicke und Wieland Ziegenrücker, erschienen im Jahre 1985